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FAMA FLUXUS   MYTHOS BEUYS

Seit den 80er Jahren ist Guy Tillim in den Krisengebieten im südlichen Afrika unterwegs. In dem seit 1991 in Sierra Leone herrschenden brutalen Bürgerkrieg stieß er auf die jugendlichen Kamajoor Milizen, die die Zivilbevölkerung zum Schutz ihrer Dörfer aufgestellt hatte, um zwischen den Rebellen der Revolutionary Front (RUF ) und den staatlichen Truppen nicht völlig aufgerieben zu werden. Aufgenäht auf ihre Jacken tragen die Jungen kleine Gegenstände, die sie, von den Medizinmännern ihres Dorfes rituell ‚geheiligt’, vor den Kugeln der Feinde schützen sollen. Die Schwarzweiß-Fotografien wurden binnen weniger Minuten aufgenommen, da die Jungen zwischen den Fronten ständig in Bewegung sind.

Pamela Singh zeigt die Ordnung der indischen Gesellschaft als weiterhin hierarisch gegliedert, in welcher die Frauen außerhalb der Familie ihren eigenen Raum erst noch durchzusetzen haben. Die Serie der ‚Jaipur Self-Portraits’ zeigt sie selbst, hineinmontiert in jenes das soziale Leben bestimmende Kastengebäude der Hindus. Als weltgewandte Frau im Mikrokosmos eines äußerst bescheidenen dörflichen Lebens anwesend, demonstriert sie eine Zugehörigkeit, die jenseits der sozialen Gebote steht. Singhs Fotocollagen sind malerisch überarbeitet und mit wenigen Schmuckelementen versehen. Dies im Rückgriff auf die so genannte, vor allem aus der Buchmalerei bekannte, Palimpsest-Technik.

Ausstellung
Exhibition
2005
 


Guy Tillim
*1962 in Johannesburg,
South Africa,
lebt in Johannesburg

„Kamajoor-Milizionäre“ 2001/2004
s/w Fotos, 85 x 59 cm, Digitaldruck mit Pigmenttinte auf 300gr. Baumwollpapier, Aufl. 3/5

Courtesy: Sammlung DaimlerChrysler

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Pamela Singh
*1967 in Indien
lebt und arbeitet in Jaipur, Indien

 

„Jaipur Self-Portraits“
2003
Mixed Media auf Schwarzweissfotografie, 70 x 100 cm

Courtesy: Sammlung DaimlerChrysler

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