Peter Weibelin Sindelfingen
Neue Aktanten und Allianzen der Kunst
Im 21. Jahrhundert

 

 

 

 

Als Richard Hamilton 1959 seinen berühmten Vortrag über die technischen Innovationen in der Bildindustrie hielt, "Glorious Technicolor, Breathtaking Cinemascope and Stereophonic Sound", eine präzise Studie der Bildtechnologien, seiner Zeit, wie das Todd-AO-Verfahren, das Cinerama-Projektionssystem, Multi- Visions-Leinwände, Cinemascope, Technorama, 3D-Filme, Binokuläre Wahrnehmung, Edwin Lands Polaroidexperimente, war dies einer jener vielen Momente in der Kunstgeschichte, in dem ein Künstler nicht nur an der Komposition eines Bildes, sondern auch an der technischen Konstruktion, am Wandel der materiellen Träger des Bildes interessiert ist. Hamiltons Interesse an der Materialität der Bildtechnologien bzw. am technischen Aspekt des Bildes, an neuen Materialien wie Fiberglas und Zellulose, korrelierte mit neuen thematischen Interessen, wie er sie in einer Ausstellung "Man, Maschine and Motions" von 1955 bereits artikuliert hatte. Die Entwicklung und Untersuchung der materiellen Technologie des Bildes, die Erweiterung und Dekonstruktion der technischen Dispositive des Bildes war nicht nur artistisch revolutionär, sondern erfolgte auch aus einem sozialrevolutionären Impiuls
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Einleitung der Rede von Peter Weibel am 16.10.99 in Sindelfingen -

siehe auch: Galerie K & S, Berlin: h|u|m|b|o|t - Eröffnung 20. Januar 2000
(ZKM gemeinsam mit der Akademie Schloss Solitude Stuttgart)